Fachkräftesicherung in Physiotherapie-Praxen der Region Rostock

Umfrage „Fachkräftesicherung: Ausbildung physiotherapeutischer Fachkräfte in Physiotherapie-Praxen im ländlichen Raum der Region Rostock

ZUSAMMENFASSUNG

betr. Umfrage „Fachkräftesicherung: Ausbildung physiotherapeutischer Fachkräfte in Physiotherapie-Praxen im ländlichen Raum der Region Rostock“

24.09.2024

Im Projekt zur Potentialeinschätzung der Fachkräftesicherung in der Physiotherapie bezüglich Bedarfserfassung und Erarbeitung von Lösungsansätzen zur Weiterentwicklung von Ausbildungsmöglichkeiten im ländlichen Raum der Region Rostock (Projektlaufzeit: 01.02.2024 – 31.01.2025) beteiligten sich 28 selbstständige Physiotherapiepraxen in MV an der UMFRAGE. Ziel ist die Entwicklung von Lösungsvorschlägen für eine modernisierte Ausbildung, die zügige Anerkennung ausländischer Abschlüsse von Fachkräften (FK) und Sensibilisierung der Physiotherapiepraxen für das Thema „Anpassung der Ausbildung an existierende Rahmenbedingungen incl. Modernisierung“.

Folgendes lässt sich zusammenfassen:
1. Für den Praxisinhaber als Unternehmer:

Physiotherapiepraxen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) stehen vor einer Vielzahl unternehmerischer Herausforderungen. Diese betreffen sowohl betriebswirtschaftliche Faktoren als auch den steigenden Fachkräftemangel und die Anpassung an regulatorische Änderungen durch politischen Rahmenbedingungen.

Probleme:

  • Bürokratie und Abrechnung: Komplexität der Abrechnungsprozesse mit Krankenkassen, insbesondere im Hinblick auf den Heilmittelkatalog und unterschiedliche Vorgaben.
  • Fachkräftemangel: Nachwuchsprobleme und Abwanderung in andere Bundesländer belasten die Versorgung und Praxisstabilität.
  • Wettbewerbsdruck: Konkurrenz durch andere Gesundheitsanbieter und Kostendruck durch steigende Praxis- und Personalkosten.

Handlungsempfehlungen:

  • Automatisierung der Prozesse: Einführung digitaler Systeme für die Abrechnung und Terminverwaltung, um Bürokratie zu minimieren.
  • Attraktive Arbeitsbedingungen: Schaffung von Anreizen wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungen und attraktive Gehälter, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
  • Kooperationen und Vernetzung: Kooperationen mit lokalen Gesundheitszentren und Kliniken, um Synergien zu nutzen und Patientenströme besser zu lenke

2. Für die Politik als gesetzlicher Rahmengeber:

Die Politik in Mecklenburg-Vorpommern spielt eine entscheidende Rolle in der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung, besonders in ländlichen Gebieten. Physiotherapie ist dabei ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Grundversorgung und der Prävention.

Probleme:

  • Unterversorgung im ländlichen Raum: Gerade ländliche Regionen in MV leiden unter einem Mangel an Physiotherapiepraxen, was zu langen Wartezeiten und eingeschränkter Versorgung führt.
  • Regulierungsdruck: Viele bürokratische Hürden erschweren den Praxisbetrieb und führen zu einer Überlastung der Praxisinhaber.
  • Fehlende Förderungen: Es mangelt an gezielten Förderprogrammen, um neue Praxen im ländlichen Raum zu unterstützen.

Handlungsempfehlungen:

  • Förderprogramme und Anreize: Einführung von Fördermitteln und Steuererleichterungen für Praxisgründungen und Erweiterungen im ländlichen Raum.
  • Abbau von Bürokratie: Vereinfachung der Vorschriften und Abrechnungsprozesse, um den administrativen Aufwand für Praxisinhaber zu reduzieren.
  • Bildungsoffensive: Unterstützung von Ausbildungsinitiativen in MV, um mehr Nachwuchs in den Beruf zu führen und Abwanderung zu verhindern.

3. Für die Krankenkassen als Vertragspartner:

Krankenkassen sind wichtige Partner der Physiotherapiepraxen, da sie die Behandlungsleistungen finanzieren und über die Vergütungssätze entscheiden. Die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Praxen beeinflusst maßgeblich die Versorgung der Patienten.

Probleme:

  • Vergütungssätze: Viele Physiotherapieleistungen werden zu niedrigen Sätzen vergütet, was zu einer wirtschaftlichen Belastung der Praxen führt.
  • Abrechnungsprozesse: Komplexe und zeitaufwändige Abrechnungsprozesse verursachen Kosten und führen oft zu Missverständnissen.
  • Vertragsbedingungen: Die starren Regelungen der Heilmittelverordnungen schränken die Flexibilität der Praxen ein und verhindern innovative Therapiekonzepte.

Handlungsempfehlungen:

  • Angemessene Vergütung: Anpassung der Vergütungssätze an die steigenden Kosten und Anforderungen der Praxen, insbesondere in ländlichen Regionen.
  • Vereinfachung der Abrechnungsprozesse: Einführung eines standardisierten und vereinfachten Abrechnungssystems, um den Aufwand für Praxen zu minimieren.
  • Flexibilisierung der Heilmittelrichtlinien: Ermöglichung flexiblerer Therapieformen und -zeiten, die den Bedürfnissen der Patienten besser gerecht werden.




 DETAILINFORMATIONEN zur Auswertung der UMFRAGE „Ausbildung selbstständiger Physiotherapiepraxen in MV“ finden Sie hier.

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