Wann: 20.11.2024
Von-Bis: 19:30 – 21:00 Uhr
Auf diesem Online-Stammtisch ist das Ziel ein Austausch zwischen allen Teilnehmern*innen zum Thema „Praktische Ausbildung Physiotherapie: Schwierigkeiten und Möglichkeiten zur Unterstützung in der Ausbildung & Rolle der Praxisanleiter*innen dabei“.
Es werden dringend geschulte Praxisanleiter*innen für die Physiotherapieausbildung benötigt, um der teilweise nicht ausreichenden Betreuung der Auszubildenden in der Praxis (Hospitation, Lehrunterweisungen, Reflexionsgespräche etc.) in der Physiotherapieausbildung zu begegnen.
Melanie Radau (Fachbereichsleitung „Therapie“) von der Privaten Beruflichen Schule „ecolea“ wird ihre Erfahrungen betr. „Praxisanleitung“ darlegen.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:
–Was benötigen Praxisanleiter*innen für die praktische Physiotherapieausbildung?
-Wie kann die berufliche Schule die praktische Ausbildung (Praxisanleiter*innen) unterstützen? Welche Möglichkeiten gibt es?
-Welche Erfahrungen hat die Private Berufliche Schule „ecolea“ Warnemünde in diesem Kontext?
Zusätzlich werden 2 Physiotherapie-Praxisinhaberinnen, Susanne Warncke und Anke Schmiedgen, ihre Erfahrungen mit der praktischen Ausbildung von Physiotherapieschülern (Auszubildende) vorstellen.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:
-Welche Erfahrungen gibt es bei der praktischen Ausbildung von Physiotherapieschülern*innen?
-Was läuft gut und sehr gut in der praktischen Physiotherapieausbildung?
-Wo gibt es Schwierigkeiten in der praktischen Physiotherapieausbildung?
-Welche Bedarfe gibt es zur Absicherung der praktischen Ausbildung Physiotherapie?
-Welche Rolle übernehmen Praxisanleiter*innen in der praktischen Ausbildung?
AGENDA:
- Begrüßung Rene Portwich (Vorstandsvorsitzender VDB MV)
- Susanne Warncke, active-loft-Sport- Physiotherapie Neubukow: Erfahrungsbericht praktische Ausbildung Physiotherapie
- Anke Schmiedgen, Physiotherapiezentrum Ferdinandshof: Erfahrungsbericht praktische Ausbildung Physiotherapie
- Melanie Radau, Fachbereichsleitung Private Berufliche Schule „ecolea“ Warnemünde: Praxisanleitung zur Betreuung der Auszubildenden in der Praxis (Hospitation, Lehrunterweisungen, Reflexionsgespräche etc.) in der Physiotherapieausbildung
- Diskussion & Fragerunde
Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels und der zunehmenden Schwierigkeiten, Nachfolger*innen zur Praxisübernahme zu finden, ist das Thema „Ausbildung“ und ihre Absicherung von großer Bedeutung.
ERBEBNISSE:
Am 20. November 2024 fand der Online-Stammtisch des VDB MV statt, der sich mit dem Thema „Praktische Ausbildung in der Physiotherapie und die Rolle der Praxisanleiter“ befasste.
Von Seiten der Physiotherapie-Praxisinhaberinnen (Ausbilder) wurden folgende zentrale Probleme dargelegt:
• Zeitmangel: Die kurze Behandlungsdauer von 15–20 Minuten pro Patient lässt wenig Raum, Praktikanten umfassend anzuleiten.
• Kurze Praktikumszeiträume: Praktikanten sind oft nur vier bis fünf Wochen in einer Praxis, was die Ausbildung erschwert. Eine Lösung könnten Unternehmenskooperationen sein, um längere Praktikumsphasen zu ermöglichen.
• Theorie-Praxis-Lücke: Die Unterschiede von Theorie und Praxis d.h. „Befunderstellung- Durchführung der Therapie-Erstellung Therapiepläne und Endbefund“ (optimal in Theorie) und praktischen Anforderungen in der Praxis verunsichern sowohl Schüler als auch Ausbilder. Da die Praxis oft anders ist als die Theorie.
Physiotherapeuten, die ausbilden, wünschten sich intensivere Kooperationen zwischen Schulen und Praxen sowie eine stärkere inhaltliche Unterstützung der Praxisanleiter durch die Schulen.
Positiv wurden die Mentorentreffen der Fachschule Neubrandenburg, die ein- bis zweimal jährlich stattfinden und den Austausch zwischen Schulen und Ausbildern fördern, bewertet.
Es wurden regelmäßige Mentorentreffen gewünscht zum fachlichen Austausch.
Das Angebot ein halbes Jahr vor Prüfungsbeginn (physiotherapeutische Ausbildung) zum Nachhilfeunterricht für Schüler zum Bestehen der Prüfungen wurde positiv hervorgehoben.
Von Seiten der Ausbildungseinrichtung (Private Berufliche Schule ecolea Warnemünde) wurde die Idee von Mentorentreffen mit Interesse aufgenommen. Folgende Themenvorschläge für ein 1. Mentorentreffen (Praxisanleiter) wurden durch die Teilnehmer formuliert:
- Wie erfolgt die Ausbildung (Ausbildungsablauf)?
- Rechtsfragen (z.B. Wie ist Praktikant außerhalb des Praktikums versichert bei Arbeit in der Praxis?)
- Welche Kompetenzen müssen Schüler für den Erfolg des Praktikums erwerben?
- Welche Schwerpunkte werden im Unterricht gesetzt für eine erfolgreiche Ausbildung?
- Wie erfolgt eine professionelle Kommunikation mit den Schülern im Rahmen der praktischen Ausbildung?
Für die Praxisanleiterausbildung ist ein modularer Aufbau mit einem Umfang von 300 Stunden, der zeitversetzt organisiert ist, ab 2025 in Arbeit. Die Nordakademie arbeitet am Entwurf dazu. Es wurde betont, dass eine gute Betreuung mit Respekt den Schülern gegenüber während der Praktika Schüler langfristig an Praxen bindet.
Ergebnisse und Vorschläge
• Praxisanleiterausbildung: Neben der organisatorischen Umsetzung wurden auch fächerspezifische Inhalte (z. B. Neurologie, Orthopädie) diskutiert.
• Feedbackbögen: Es wurde vorgeschlagen, bestehende Feedbackbögen sowohl für Schüler als auch für Praxen und Schulen zu entwickeln, um die Qualität der Praktika zu verbessern.
• Unternehmenskooperationen: Eine engere Zusammenarbeit zwischen Praxen und Schulen könnte längere und effektivere Praktikumsphasen ermöglichen.
• Mentorentreffen: Regelmäßige Treffen zwischen Schulen und Praxen zur Klärung von Ausbildungsanforderungen wurden als sinnvoll bewertet.
Ausblick
Zum Abschluss wurde ein Treffen im Januar 2025 angeregt, bei dem der Feedbackbogen sowie die Themen praktische Ausbildung und Praxisanleitung weiter vertieft werden sollen. Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Ideen und Vorschläge dazu an den VDB MV zu schicken.
Der Stammtisch zeigte die Notwendigkeit eines stärkeren Dialogs zwischen Schulen, Praxen und Auszubildenden, um die Herausforderungen der praktischen Ausbildung in der Physiotherapie erfolgreich zu bewältigen.