Rostock, 21.02.2024 – Der Verband der Physiotherapeuten Mecklenburg-Vorpommern (VDB Physiotherapieverband MV) macht auf eine alarmierende Entwicklung im Gesundheitswesen des Bundeslandes aufmerksam. Willkürliche Kürzungen von Behandlungsleistungen durch die BARMER Krankenkasse und nachträgliche Kürzungen durch die AOK stellen die physiotherapeutische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern vor ernsthafte Herausforderungen.
Der Verband berichtet von einer desolaten Lage: Die BARMER kürzt systematisch Rezepte, selbst wenn die Vertragsabkürzungen eingehalten werden. Die AOK geht sogar so weit, Hausbesuche und andere Leistungen rückwirkend für zwei Jahre zu kürzen. Diese Praktiken lassen den selbstständigen Physiotherapiepraxen kaum Spielraum, um erforderliche Korrekturen vorzunehmen oder die Kürzungen nachträglich zu beheben.
Diese Situation trifft auf ein Bundesland, das bereits mit einem akuten Versorgungsnotstand im Bereich der Physiotherapie zu kämpfen hat. Trotz positiver Entwicklungen wie der Einführung der Schulgeldfreiheit zum 01.01.2024 fehlt es weiterhin an einer Ausbildungsvergütung für junge Menschen in diesem Berufsfeld. Diese bürokratischen und finanziellen Hürden erschweren es zunehmend, Nachwuchs für die Physiotherapie zu gewinnen und die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.
Der VDB Physiotherapieverband MV fordert dringend ein Umdenken und gemeinsame Lösungen von Regierung, Krankenkassen und anderen Beteiligten. Es muss eine bürokratische Vereinfachung im Bereich der Physiotherapie und anderer Heilmittelberufe erreicht werden, um die gravierenden Folgen dieser Kürzungspolitik zu verhindern. Ohne eine Verbesserung der aktuellen Lage droht ein Praxissterben, insbesondere im ländlichen Raum, wo die Versorgungslücken bereits jetzt zu Wartezeiten von physiotherapeutischen Behandlungen von acht bis zu zwölf Wochen führen.
Der Verband appelliert an die Verantwortlichen, sich dieser Lage zu stellen und Konzepte zu entwickeln, Kosten abrechenbar zu machen und jungen Menschen den Einstieg in den Beruf zu erleichtern, um damit die flächendeckende Versorgung mit physiotherapeutischen Leistungen zu sichern. Es geht um mehr als nur die Zukunft eines Berufsstandes – es geht um die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.
Der VDB Physiotherapieverband MV steht bereit, in einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten zu treten und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die die physiotherapeutische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern langfristig sichern.
Ansprechpartner:
Rene Portwich
VDB-Physiotherapieverband MV
18119 Rostock
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Dr. Gesine Selig
VDB-Physiotherapieverband MV
Presse
18119 Rostock
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